Im Jahr 1474 wurde vom Rat in Basel ein elfjähriger Hahn, der ein Ei gelegt haben sollte, zum Tode verurteilt, am 4. August enthauptet und ins Feuer geworfen; auch das Ei wurde feierlich verbrannt.
Der Glaube an den Basilisken ist bei uns nicht bodenständig; er geht über die Antike in den Orient zurück. Das lehrt schon der fremde Name, griechisch `basiliskos´, “der kleine König”, lat. regulus (eo, quod sit rex serpentium Isid. orig. XII, 4). Nach Plinius 8, 38 ist er in Libyen zu Hause; die Ägypter nannten ihn sit (kopt. sit), vgl. auch arab. sif. Das Basiliskenei hat man in Ägypten mit dem giftigen Ibisei, den Basilisken selbst wohl auch mit der Uraeusschlange in Zusammenhang gebracht. Auf dem griechischen Wort beruht die Benennung des Fabelwesens im Abendland.
Der Glaube an den Basilisken ist ein Sonderbeispiel für die Macht des bösen Blicks und beruht auf der Tatsache des bannenden, faszinierenden Schlangenauges. Verbunden ist damit die Vorstellung vom Hahnenei ( dh. einem mißgebildeten Hühnerei), das ebenso wenig Gutes bringen kann – weil es eben naturwidrig ist – wie ein krähendes Huhn, dem man nach dem Volksglauben ja auch den Hals umdrehen soll. Man läßt daher einen Hahn, und gar einen schwarzen, nicht alt werden. Auf alten Aderlaßschüsseln dient der Basilisk als krankheitsvertreibendes Symbol.