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Basilisk (via zeno.org)

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Basilisk (Aberglaube des Mittelalters), ein fabelhaftes Thier, das aus dem Ei, welches ein dreissigjähriger Hahn gelegt, und welches eine Kröte auf dem Wasser ausgebrütet, entstellen soll, furchtbar gross, hat einen Hahnenkörper, ehernen Schnabel und eherne Krallen, so wie einen langen Schweif, der wie drei Schlangen gestaltet und dreifach gespitzt ist. Dass dieses Unthier sowohl durch seine Stärke als durch sein Gift gefährlich ist, versteht sich von selbst, das Uebelste aber ist, dass es durch seinen blossen Anblick tödtet, und selbst unverwundbar ist, daher man nur durch Vorhalten eines Spiegels ihm etwas anhaben kann; es erschrickt dann über sich selbst so sehr, dass es platzt. (Wilhelm Vollmer, Wörterbuch der Mythologie)

Lonicerus, Kräuterbuch, Ulm 1679 S. 629: »Der Basilisk ist der König unter den Schlangen; wenn er einen Menschen ansieht, tödtet er ihn. Hat einen gekrönten Kopf, zwo Spannen lang, und fast spizige rothe Augen, sein Farb zeucht sich auf die schwarze und gelbe. Er soll etwann von einem Hanen gebohren werden, dann der Han in seinem lezten Alter legt ein Ey, daraus der Basilisk entspringt. Von den Wiseln wird er überwunden und getödtet.« (Von ihm schreibt ein Mehreres Ambrosius Pareus, Chirurgia lib. XX. cap. 19. Galenus. Antius. Erasistratus.)

Wenn ein Hahn sieben oder, wie andere meinen, zwanzig Jahre alt wird, so legt er ein Ei, und aus diesem Ei kommt ein Tier, das ist der Basilisk. Alles Lebende, das er mit seinem Blicke trifft, muß sogleich sterben und Steine selbst zerspringen davor. Es hat Leute gegeben, die ein solches Tier in einem dunkeln Keller lange Jahre gehabt haben. Man durfte den Keller nicht öffnen, damit kein Licht hinein kam. Wenn man aber dem Basilisken einen Spiegel vorhält und er sich selbst zu sehen bekommt, muß er sterben wie ein andres Wesen.

Aus der Bielenberger Marsch. – Thiele, Danm. Folkes. II, 300

Auf dem Burgberge und in seiner Umgebung hat sich früher eine ungeheure Schlange gezeigt, die ist so lang gewesen wie ein Heubaum und wird von einigen die große Otterschlange, von den meisten aber der Basilisk genannt. Einige halten dafür, daß die weiße Jungfer aus dem Schloßbrunnen sich habe in diese Schlange verwandeln können, andere sagen: die Schlange sei der Teufel gewesen, der die Schätze in den unterirdischen Gängen und Höhlen von außen bewacht habe. Das wissen die meisten, daß der Basilisk der Schätze wegen da gewesen sei, die in dem Gange hinter der eisernen Thür sind, und daß er den Menschen hat Furcht einjagen sollen, wiewohl er niemanden etwas gethan hat. Oft hat er auf der Burgwiese da gelegen und den Kopf auf den Boden gescheuert. Endlich, bei einem Waldbrande an der Stelle, die jetzt die Brandklippe heißet, soll der Basilisk mit verbrannt sein und einen furchtbaren Quik gethan haben. Aber andere sagen, der Basilisk sei seitdem schon wieder gesehen worden. Einmal soll auch ein junger Basilisk gesehen worden sein, der hat ausgesehen wie eine Puppe. (Harzsagen)

Wenn ein schwarzer Hahn alt wird, so legt er ein Ei in einen Misthaufen. Aus diesem Ei entsteht der Basilisk, das giftigste Thier der Erde. Er gleicht einem mittelgroßen Hahn, sein Kopf trägt den Hahnenkamm, aber sein Leib ist ganz nackt und seine Flügel wie die eines Drachen ausgebreitet. Er hält sich meistens in Brunnen, Kellern und wüsten Orten auf; eigentlich aber soll er sich im Keller eines jeden Hauses befinden und diesem Glück bringen.

In Račinowes, einem Dorfe bei Raudnitz, hielt sich einmal auf einem Hofe im Brunnen ein solcher Basilisk auf. Sein Blick war ungemein giftig. Wen er des Morgens zuerst anblickte, der schwoll an, zerbarst und starb so eines jämmerlichen Todes. Der Brunnen kam dadurch weit und breit in Verruf und wurde von den Leuten gemieden. Ein Mann aus Račinowes hatte aber einen klugen Gedanken. In der Nacht, als das Unthier schlief, stellte er auf den Rand des Brunnens einen Spiegel, in diesen sah der Basilisk, als er des Morgens emporblickte, sein eigenes Auge und starb so durch das Gift seines eigenen Blickes. (Krolmus, I. 352. Časop) (Sagen aus Böhmen und Mähren)

An ama Haus henter’m Engel z’Memmenga sieht mã an geala Basilischka mit era fuirothe Zonga. – Dau haut mã amaul d’Magd in Keller na g’schickt und haut g’wahtet und g’wahtet, aber s’ischt koĩ Magd meh rauf komma. Do haut mã eppen andersch na g’schickt, aber s’ischt wieder nemad rauf komma, denn sobald’s der Basilischk angucket haut send se g’schtorba. Am End gaut oiner her, nemmt an Schpiegel und laut da Basilischka neĩ gucka, und sobald se der sell drenn g’sẽ a haut, ischt er uf der Schtell verreckt. –

Wenn a Gockeler reacht alt wird, so legt er an Oi, bruatets aus, und us dem wird denn a Basilischk.  (Memminger Mundart)

Aus dem von den Fleischbänken in Budissin zur Schülergasse führenden, links die Ecke bildenden Hause (gegenwärtig mit 210 bezeichnet) ist einst ein schrecklicher Basilisk, der mit seinem Anblick viele Menschen vergiftet, auch sonst allerhand Unheil angestiftet hat, getreten, bis endlich ein kluger Mann sich über und über mit Spiegeln behangen hat, worein das Ungeheuer geblickt, darauf geborsten und somit durch sein eigenes Gift getödtet worden ist. (Sagen des Königreichs Sachsen)

Zu Blumberg bei Bernau ist im Jahre 1590 ein neuer Brunnen gegraben gewesen und da drei Gesellen hinter einander hinuntersteigen wollten, sind sie alle drei nach einander erstickt und gestorben, ehe sie noch hinabgekommen, und vermuthet man, daß ein Basilisk daselbst gewohnt (Preußische Sagen)

Dicht an dem alten Neuthor steht heut noch rechts ein altes Gebäude, welches früher ein Befestigungsthurm gewesen zu sein scheint. In demselben ist jetzt noch zu ebener Erde rechts ein dunkler Raum, dort soll sich früher ein Ungeheuer aufgehalten haben, halb Hahn, halb Drache. Aus seinem Schnabel kam Feuer heraus, sein Schwanz glich einem Drachenschweife, auf seiner schwarzen Federbrust wallte ein Ziegenbart mit Giftschaum benetzt, an jeder seiner Fersen war ein scharfer Sporn und an seinen Zehen drohten starke Klauen. Im Magen hatte das Thier ein Goldei. Es war unverwundbar gegen Feuer, Schwert und Pfeile, nur wenn es sein Bild im Spiegel sah, mußte es sterben. Allein schwer scheint es gewesen zu sein, letzteren dem Thiere vorzuhalten, Keiner wenigstens, der sich in den Thurm mit einem solchen wagte, ist wieder zurückgekehrt. Sein Bild in Relief ausgehauen befand sich bis zum Jahre 1817 noch an einem der Thürme des Thores, jetzt wird es in Trier noch in dem Saal der Gesellschaft für nützliche Forschungen vorgezeigt. (Der Basilisk zu Trier)

vogeldrag



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