Gleicherweise benimmt der Wolf einem die Stimme und der Basilisk das Leben, indem er mit seinen Augenstrahlen giftige Stiche versetzen kann. Die Augen haben mit den spermaticis poris eine große Gleichheit, daher geschieht es, daß diejenigen, so zuviel mit den Weibsleuten zu schaffen haben, gemeiniglich Blöde Gesichter oder dunkle Augen haben. So wir den Basilisken und alle giftigen Thiere so sehr fürchten, daß wir ihm alsbald aus dem Wege weichen, wie vielmehr sollen wir uns dann vor einem Menschen hüten, welcher mit seinem giftigen Athem und schießenden Augenstrahlen andere Menschen, mit denen er täglich umgeht, inficiren oder gar in den Tod schicken kann! Man findet, sagt Le Grand, nicht wenig alte Wetterhexen, die den Thieren und Men schen mit ihren Augen schaden. Und diese pflegen meistentheils in beiden Augen doppelte Kindlein oder eine Pferdsgestalt zu haben, wie von etlichen Pontischen Einwohnern gleichfalls gelesen wird. Sie sagen auch, daß aus deren Augen Strahlen gehen, die der Menschen Herzen als Pfeil und Geschoß treffen und bezaubern, mit einem schädlichen Gift verderben sie den Leib und beflecken in kurzer Zeit, ja in einem Augenblick, Menschen, Thiere, Frucht und Bäume und stürzen selbe bisweilen in das größte Unglück.
In Arabien soll eine gewisse Art Leute gefunden werden, welche solche Erzvergifter sind, daß sie einem, den sie nur eine Zeitlang steif ansehen, das Herz und alles Eingeweide in dem Leibe vermittelst ihrer giftigen Augenstrahlen verbrennen und verdorren können. Wir erfahren durch die vielfältige Beobachtung, daß der Augen Krankheit oder deren Triefen durch ihre verborgenen Strahlen öfters anstecke und die Menschen durch bloßes Anschauen gemeldten Affekt bekommen, denn die Augen eine solche schädliche Kraft in sich haben, daß sie auch in andern dergleichen erwecken, gleichwie die Zwiebel durch ihre auswerfenden Strahlen die Augen fließend machen. Vairus sagt: Wenn das Gemüth übel auf ist, so leidet auch der Leib Noth, darum, wenn das Gemüth traurig ist, so verändert es auch des Leibes Farbe; wird es mißgünstig, so färbt es den Leib mit bleichgelber Farbe. Daher kommt es, daß wenn die Mißgünstigen ihre bleigelben Augen auf Jemand wenden, sie des Gemüthes Gift gleichfalls als recht giftige Pfeile in einen schießen.